Intensivgruppen

Intensivgruppen

Im Jahr 2002 wurde unsere erste Intensivgruppe mit sieben Plätzen in Schapen im südlichen Landkreis Emsland eröffnet. Den Anstoß zur Gründung einer solchen Gruppe gaben die im Jahr 1999/2000 geführte Diskussion um geschlossene Heimplätze im Land Niedersachsen, die häufigen Nachfragen nach geeigneten Unterbringungen für besonders problembelastete Kinder und Jugendliche und die eigenen Erfahrungen mit Kindern, die unsere Regelgruppen an die Grenzen der pädagogischen Möglichkeiten brachten.

Mit der Intensivgruppe Schapen wollten wir eine Alternative zur geschlossenen Heimunterbringung schaffen, indem wir durch vielfältige Beziehungs- und Bindungsangebote die Kinder und Jugendlichen zum Verbleib und zur Veränderung ihrer Verhaltensmuster motivieren wollten.

Die Erfahrungen, die wir in Niedersachsen sammeln konnten, waren eine wichtige Grundlage für die Entscheidung, ein ähnliches Angebot im Land Sachsen-Anhalt, im Altmarkkreis Salzwedel, aufzubauen. So entstanden Anfang 2004 die Intensivgruppe in Estedt, im Januar 2006 die Gruppe in Abbendorf und im Oktober 2014 die Gruppe in Winterfeld mit jeweils fünf Plätzen.

Heute befinden sich alle unsere Intensivgruppen, bis auf die in Schapen, zusammen mit einer Regelgruppe auf einem Gelände bzw. innerhalb eines Hauses. Der Vorteil besteht vor allem darin, dass Kinder beim Wechsel von der Intensivbetreuung in eine Regelbetreuung keine Beziehungsabbrüche erleben, da die Gruppen eng zusammenarbeiten und z.B. gemeinsame Projekte und Aktionen durchführen. Außerdem verbleiben die Kinder in ihrem gewohnten sozialen Umfeld. Die Kinder selbst erleben den Wechsel in die Regelgruppe als besonders wertschätzend und anerkennend für ihre Entwicklungsleistung.

Grundsätzlich besteht bei allen Häusern, außer in Schapen, die Möglichkeit, ein dreistufiges Modell in Anspruch zu nehmen, und zwar

● Regelgruppe
● Regelgruppe mit Zusatzbetreuung (ist oft für die Übergangsphase wichtig)
● Intensivgruppe

In unsere Intensivgruppen nehmen wir Kinder und Jugendliche auf, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten oder familiären Schwierigkeiten, aus ihrem sozialen Umfeld herausgenommen werden müssen, bzw. nach einem kinderpsychiatrischen Aufenthalt nicht in ihr familiäres Umfeld zurückkehren können und einer intensiven pädagogisch-therapeutischen Betreuung bedürfen.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Kinder, die in der Mehrzahl der stationären und teilstationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe nicht betreubar sind, weil sie z.B. aufgrund starken oppositionellen und aggressiven Agierens in sozialen Situationen immer wieder Konflikte auslösen oder extreme Verwahrlosungs-, Rückzugs- oder Kriminalisierungstendenzen zeigen.

Intensivgruppen

Unsere stationären Intensivgruppen befinden sich im nördlichen Landkreis Osnabrück, im Landkreis Cloppenburg und im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Niedersachsen

 

Im Januar 2013 wurde die Intensivgruppe in Bersenbrück mit fünf Plätzen eröffnet und ergänzt somit das bereits seit 1993 vorgehaltene Regelgruppenangebot mit sieben Plätzen an diesem Standort.

Die Intensivgruppe Bersenbrück verfügt über insgesamt 245,29 qm Grundfläche auf einem ca. 1.500 qm großen Grundstück. Für jedes Kind/jeden Jugendlichen steht ein Einzelzimmer zur Verfügung.
Im Gegensatz zu den sonst eher ländlich gelegenen Gruppen der Kinderhof Merzen gGmbH befindet sich diese Gruppe mitten in der Kleinstadt Bersenbrück und verfügt über sehr gute Anbindungen an den ÖPNV.

 

 

 

Die Intensivgruppe Engelern verfügt über fünf Plätze auf einer Grundfläche von rund 195 qm. Jedes Kind hat in der Gruppe ein eigenes Zimmer. Zudem stehen noch ein großes Wohn– und Esszimmer und eine geräumige Küche sowie ein Mehrzweckraum im Keller zur Verfügung.

Das große Außengelände (5.000 qm) mit eigenem Spielplatz bietet die Möglichkeit, verschiedene Spielideen umzusetzen, sich an der Bewirtschaftung des Gemüsegartens zu beteiligen oder bei der Pflege und Versorgung der Tiere mitzuhelfen. Im Rahmen von Projektarbeiten werden regelmäßige handwerklich – kreative Angebote gemacht.

 

 

Die Intensivgruppe Essen verfügt über fünf Plätze bei einer Grundfläche von rund 230 qm. Für jedes Kind steht ein eigenes Zimmer zur Verfügung. Das 23.646 qm große Grundstück teilt sich die Intensivgruppe mit der ebenfalls an diesem Standort befindlichen Regel- und der Fördergruppe.

Die große offene Wohnküche der Intensivgruppe lädt dazu ein, dort zu basteln, zu spielen und gemeinsam etwas zu kochen. Am Teich mit eigenem Grillplatz kann geangelt oder es können Lagerfeuerabende organisiert werden.

Im Rahmen der regelmäßigen Projektarbeiten werden erlebnispädagogische und handwerklich – kreative Angebote gemacht. So stehen z.B. mehrere Kanus zum Paddeln auf dem nahegelegenen Fluß “Hase” zur Verfügung.

 

 

Die Intensivgruppe im Haus Lechtrup ist gemeinsam mit der Regelgruppe im Haupthaus untergebracht. Mit vier Plätzen ist sie die kleinste unserer Intensivgruppen. Jedes der hier aktuell lebenden vier Mädchen verfügt über ein Einzelzimmer. Insgesamt beträgt die Wohn- und Nutzfläche der Intensivgruppe 163,71 qm.

Das Außengelände, dass sich die Intensivgruppe mit der Regelgruppe teilt, ist 10.000 qm groß. Auf dem Grundstück befinden sich Spielflächen, Fußballplatz, Wäldchen, Rasen, Hausgarten, Grillplatz, Matschplatz und Tierauslauf.

 

 

Die Intensivgruppe im Haus Venne ist neben der Regelgruppe in einem Seitengebäude des Anwesens untergebracht.

Den fünf Kindern und den Mitarbeitern stehen auf einer Fläche von 225 qm fünf Einzelzimmer, ein Wohn- und Esszimmer, eine Küche, ein Multifunktionsraum, ein Time-out-Raum, vier Badezimmer mit WC und ein Büro mit einem Nebenraum als Schlafmöglichkeit für die Nachtbereitschaft zur Verfügung.

Das Hause Venne bietet mit seinem gesamten Areal von 4 ha sowie einem in der Nähe befindlichen Waldstück von 3 ha Größe, den Nebengebäuden und der landschaftlichen Umgebung ideale Bedingungen für die Haltung von Haus- und Nutztieren und somit für den pädagogischen und komplementär therapeutischen Einsatz von Tieren.
Am Standort Venne leben die verschiedensten Tierarten (Haus- und Nutztiere), wobei ein Schwerpunkt in der Aufzucht und Betreuung von Alpakas liegt.

 

Sachsen-Anhalt

 

Im Jahr 2004 eröffneten wir unsere erste Intensivgruppe in Sachsen-Anhalt. Dazu wurde die schon bestehende Regelgruppe im Haus Estedt auf acht Plätze reduziert und zusätzlich die ehemalige Hausleiterwohnung in das Angebot integriert. So entstand in einem auf dem Gelände befindlichen Nebengebäude die Intensivgruppe für fünf Kinder und Jugendliche.

Die Intensivgruppe Estedt liegt heute gemeinsam mit der Regelgruppe und der Fördergruppe auf einem 6.200 qm großen Grundstück. Das Haus, mit seinen 250 qm Wohn- und Nutzfläche, bietet jedem der fünf Kinder und Jugendlichen ein Einzelzimmer. Auf dem Gelände gibt es eine Turnhalle und in der Fördergruppe einen Spiel- und Ergotherapiebereich, der auch durch die Intensivgruppenbewohner genutzt werden kann.

 

 

Im Oktober 2014 konnten wir im Haus Winterfeld eine Intensivgruppe mit fünf Plätzen eröffnen und damit auch an diesem Standort in Sachsen-Anhalt ein, dem Bedarf der Kinder angepasstes, differenziertes Betreuungsangebot sicherstellen.

Schwerpunktmäßig sollen in dieser Gruppe Kinder mit Bindungs- und Traumafolgestörungen betreut werden. Dafür stehen ihnen auf 203 qm Wohn- und Nutzfläche unter anderem fünf Einzelzimmer zur Verfügung. Ihrem Bewegungsdrang können die Kinder auf dem 2.800 qm großen Grundstück nachkommen, das sie sich mit den BewohnerInnen der Regelgruppe teilen.